Zahnarztpraxis
Dr. Werner Baumann, Ellen C. Baumann
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32427 Minden

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Gesundheitsnachrichten

Weltkrebstag

Weltkrebstag

Alkohol steigert das Risiko für Krebs in Mund und Rachen

Mehr als 13.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs der Mundhöhle und des Rachens. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Neben Rauchen zählt der Konsum von Alkohol zu den wesentlichen Risikofaktoren. Entgegen früherer Annahmen ist Alkohol in jeder Menge und in jeder Form krebserregend - egal ob als Bier, Wein oder Schnaps. Anlässlich des Weltkrebstags macht die Initiative proDente darauf aufmerksam, dass bereits geringer Alkoholkonsum das Risiko für Krebs in Mund und Rachen erhöht.

Ein Gläschen Rotwein abends auf der Couch? Lange galt es sogar als gesund. Inzwischen ist es als Mythos entlarvt. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass es keinen gesundheitsfördernden oder für die Gesundheit risikofreien Alkoholkonsum gibt. Bereits der Konsum von Alkohol bis zu 12,5 Gramm pro Tag - das entspricht etwa einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein - erhöht das Risiko für Krebs z.B. in Mund und Rachen. Grundsätzlich gilt: Das Krebsrisiko ist umso höher, je mehr und je öfter jemand Alkohol trinkt.

Besonders gefährlich: Kombination Alkohol und Tabak Alkohol ist ein Zellgift. Die schädigende Wirkung geht dabei vor allem vom Abbau des darin enthaltenen Ethanols zu Acetaldehyd aus. Dieses kann nachweislich das Erbgut schädigen und so Krebs begünstigen. Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkohol und Tabak, da sich die krebserregenden Wirkungen gegenseitig verstärken: Alkohol lässt die Mundschleimhaut durchlässiger werden, schädliche Substanzen aus dem Tabakrauch gelangen nun leichter in den Körper. Wer über lange Zeit regelmäßig raucht und Alkohol trinkt, hat ein bis zu 30-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs. Ratsam ist es, das Rauchen komplett aufzugeben und auf Alkohol möglichst zu verzichten.

Zahnarzt kann Mundhöhlenkrebs erkennen „Die Schleimhäute in Mund und Rachen sind besonders empfindlich. Jede Veränderung der Schleimhaut, die länger als zwei Wochen besteht, sollten Patientinnen und Patienten in der Zahnarztpraxis abklären lassen. Selbst wenn sie nicht schmerzt“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. Dazu gehören raue, verdickte, verhärtete, eingezogene oder farblich veränderte Stellen wie weiße oder rote Flecken. Auch Geschwüre sind verdächtig. Je früher Krebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sind auch die zweimal jährlich empfohlenen Routineuntersuchungen bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt wichtig - nicht nur für gesunde Zähne und Zahnfleisch, sondern auch für die Früherkennung von Mundhöhlenkrebs.

03.02.2025 DGA | Quelle: Initiative proDente e.V.


Gesundheitspolitische Positionen der Bundeszahnärztekammer

Gesundheitspolitische Positionen der Bundeszahnärztekammer

Gesundheitspolitische Positionen der Bundeszahnärztekammer

Die Gesellschaft wandelt sich. Demografiebedingte Probleme wie die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme oder der Fachkräftemangel müssen gesamtgesellschaftlich bewältigt werden. Gerade in der Sozial- und Gesundheitspolitik stehen wichtige Weichenstellungen an. Es geht jetzt um den Wechsel in eine neue Politik. Gesundheitspolitik ist keine Nebenrolle, das Vertrauen in die Politik hängt auch damit zusammen, dass es wohnortnahe (zahn-)medizinische Angebote gibt. Gesundheit muss in allen Gesetzesvorhaben berücksichtigt werden.

Mit ihren „Gesundheitspolitischen Positionen“ hat die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ihre gesundheits- und gesellschaftspolitischen Vorstellungen und Forderungen an die Politik für die Bundestagswahl formuliert. Von der nächsten Bundesregierung erwartet sie, dass sie sich für praxisbezogene Anliegen einsetzt, z.B. die Erleichterung der Praxisgründung und -führung. Praxen brauchen außerdem eine den allgemeinen Kostenentwicklungen folgende Honorierung, so wie sie anderen Freien Berufen auch zuteilwird. Sie brauchen Bürokratieabbau, um sich mehr den Patientinnen und Patienten zuwenden zu können. Und sie brauchen eine sinnvolle Implementierung und Nutzung der Digitalisierung.

Es geht vor allem um eine Veränderung im Mindset: Weg von Misstrauen und Gängelung, hin zu einer neuen Vertrauenskultur. Weg mit unnötiger Bürokratie, hin zu mehr Behandlungszeit für Patientinnen und Patienten.

Die „Gesundheitspolitischen Positionen“ für die Legislaturperiode 2025 bis 2029 skizzieren Probleme und Aufgaben - und unterbreiten Lösungsansätze. Der Politik wird die Hand gereicht, um die vor uns liegenden Aufgaben im konstruktiven Dialog und zum Wohle der Patientinnen und Patienten in einem auch zukünftig lebenswerten Deutschland zu bewältigen.

30.01.2025 DGA | Quelle: Bundeszahnärztekammer


Positiver Umkehrtrend bei Parodontitisversorgung nicht erkennbar

Positiver Umkehrtrend bei Parodontitisversorgung nicht erkennbar

Massiver Einbruch bei Neubehandlungsfällen infolge politischer Fehlentscheidungen

Die Daten zur Finanzentwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) belegen eindeutig, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte keine Kostentreiber im Gesundheitssystem sind. Bereits seit Jahren sinkt der Anteil an den GKV-Gesamtausgaben für vertragszahnärztliche Leistungen und liegt aktuell bei lediglich 6,1 Prozent. Damit ist er in den vergangenen zwanzig Jahren um rund 2,6 Prozentpunkte gesunken. Für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) ist dies ein klarer Beleg für den Erfolg einer konsequenten Präventionsstrategie im zahnmedizinischen Bereich.

Vor diesem Hintergrund weist KZBV-Vorstandsvorsitzender Martin Hendges auf den Widerspruch hin, dass Minister Lauterbach mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) zunächst dringend erforderliche Mittel für die präventionsorientierte Parodontitistherapie gestrichen hat, jetzt aber verkündet, dass mangelhafte Prävention sehr viel Geld koste. „Die Gesundheitspolitik von Minister Lauterbach hat massive Spuren hinterlassen, vor allem im Teilbereich Parodontalbehandlungen“, kritisiert Hendges scharf. Allein aufgrund der mit den Kürzungen der Mittel einhergehenden fehlenden Planungssicherheit seien die Praxen gezwungen gewesen, sich organisatorisch auf die Mittelbegrenzung einzustellen, was unmittelbar Einfluss auf die Patientenversorgung habe.

Massiver Einbruch bei Neubehandlungsfällen Als Folge des GKV-FinStG geht nämlich die durchschnittliche Zahl der monatlichen Parodontitisneubehandlungsfälle kontinuierlich zurück: Lag sie im Jahr 2022 noch bei etwa 120.000 und war damit der hohen Krankheitslast endlich angemessen, brach der Monatsdurchschnitt 2023 ein und betrug nur noch etwa 94.000 Neubehandlungen. Im Durchschnitt des ersten Dreivierteljahres 2024 war die Zahl der Neubehandlungen mit etwa 79.000 sogar noch niedriger. „Ohne einen politischen Kurswechsel ist ein positiver Umkehrtrend bei der präventionsorientierten Parodontitistherapie nicht absehbar“, mahnt Hendges.

Parodontitistherapie ist eine zentrale Präventionsleistung Seit Juli 2021 ist die präventionsorientierte Parodontitistherapie, die sich über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren erstreckt, eine zentrale Präventionsleistung für die Mund- und Allgemeingesundheit. „Der unlängst vom Bundesgesundheitsministerium kommunizierte ‚überdurchschnittlich starke Anstieg‘ der GKV-Ausgaben im Teilbereich Parodontalbehandlungen bedeutet keineswegs, dass sich die Parodontitisversorgung in Deutschland verbessert hat. Im Gegenteil: Diese Ausgaben lassen sich allein durch Folgeleistungen der Behandlungsfälle aus den letzten zwei Jahren erklären. Ganze 64 Prozent der Leistungen entfallen während der zweijährigen Nachsorgephase auf die Folgeleistungen im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT)“, stellt Hendges klar.

Parodontitis nimmt Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen Parodontitis ist eine komplexe Entzündungserkrankung des Menschen, an der jeder zweite Erwachsene leidet. Bei einer unbehandelten, schweren Parodontitis entstehen unter anderem Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Zudem treten vermehrt Bakterien in die Blutbahn ein – selbst bei alltäglichen Aktionen wie dem Kauen und Zähneputzen. Bei Patientinnen und Patienten mit entsprechender Veranlagung kann dies zu einer Herzinnenhautentzündung führen. Medizinische Prävention darf also nicht losgelöst von der Parodontitis-Bekämpfung gedacht werden.

Hohe Folgekosten bei unbehandelter Parodontitis Durch eine unbehandelte bzw. nicht frühzeitig behandelte Parodontitis entstehen zudem hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem, die allein im zahnärztlichen Bereich bei rund 200 Mio. Euro jährlich liegen. Dazu kommen indirekte Krankheitskosten, die eine international vergleichende Studie für Deutschland mit rund 34,79 Mrd. Euro beziffert. „Daher müssen die Leistungen für die präventionsorientierte Parodontitistherapie als Früherkennungs- und Vorsorgeleistungen anerkannt und wieder vollumfänglich vergütet werden“, fordert Hendges. Denn alles andere koste das System sehr viel Geld.